Zirkus Giovanni auf dem Jugendhilfetag: „Zirkus macht stark!“

Veröffentlicht am: 07. Juni 2021

Bamberg – Der Zirkus Giovanni des Don Bosco Jugendwerk Bamberg erprobt und evaluiert seit 1995 erfolgreich Methoden der Zirkusarbeit, um junge Menschen zu stärken. Im Rahmen des 17. Deutschen Jugendhilfetags zogen nun Emil Hartmann und Volker Traumann in einem ausgebuchten Fachvortrag ein Fazit der 25-jährigen Projektarbeit. Dabei wurden neben zentralen Forschungsergebnissen der eigenen Evaluation auch viele praxisbezogene Herangehensweisen und Handlungsleitlinien vorgestellt, um Zirkuspädagogik erfolgreich in die eigene Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung zu implementieren.

Der Zirkus Giovanni selbst nutzt ein stationäres und zwei mobile Zirkuszelte als Raum für physische, psychische und soziale Lernerfahrungen. Zusätzlich wurde die Zirkuspädagogik in das Raumkonzept der Einrichtung integriert. Ein Teil des teilstationären Bereichs (Wohn-, Ess- und Gruppenräume) wurde unter raumpädagogischen Gesichtspunkten als „Indoor-Zirkus“ konzipiert. Dem Publikum des Fachvortrags wurde ein detailliierter filmischer und konzeptioneller Einblick in das Raumkonzept der Einrichtung gewährt.

Zirkuspädagogik kann zu einer gelingenden Kinder- und Jugendhilfe beitragen
Schüler beim Workshop im Zirkus Giovanni

Ein ausgiebiger Teil des Vortrags widmete sich den pädagogischen Gelingensbedingungen, um Zirkuspädagogik erfolgreich an das Setting der Kinder- und Jugendhilfe anzupassen. In einem Klienten zentrierten Ansatz, so das Fazit der Vortragenden, hat die Zirkuspädagogik gute Chancen, gerade die jungen Menschen zu erreichen, denen bisher eine erfolgreiche Teilhabe an kultureller Bildung verwehrt blieb. Die regelmäßige Teilnahme an einem Zirkusprojekt wiederum eröffnet jungen Menschen aus der Kinder- und Jugendhilfe die Möglichkeit, ihre Selbsterfahrungen sowie ihre personalen und sozialen Kompetenzen gewinnbringend zu erweitern. Dies belegte Emil Hartmann abschließend mit den Ergebnissen einer umfangreichen Evaluation, die in Zusammenarbeit mit dem IKJ – Institut für Kinder- und Jugendhilfe in Mainz und der heilpädagogischen Fakultät der Universität zu Köln durchgeführt wurde.

Text: Volker Traumann